Muss man live gesehen haben…

…oder besser nicht
Die Einladung des TSV Schramberg zu einem Gastspiel nahm der SV Harthausen dankend an und brachte als Gastgeschenk eine sehr blasse Hintermannschaft mit. Ein herber Schlag ins Gesicht für die vielen mitgereisten Anhänger, denn eine Flasche Raki hätte es sicherlich auch getan. Acht Tore sieht man wohl als Zuschauer eher selten in einem Spiel, aber die fünf im Harthausener Netz sind sehr diskussionswürdig. Bereits nach einer Viertelstunde war jegliches taktisches Konzept nutzlos, denn zwei eindeutige Angebote(11., 14.) konnten auch die Schramberger nicht ablehnen. Die Antwort(23. Freistoß Nikolic, 27. Halbchance Akbal) hatte durchaus Potenzial, aber war doch nicht ganz schlüssig. Just als Nikolic nach einer halben Stunde auf einsamer Reise den Anschluss vergab, folgte im Gegenzug die dritte Präsentbude. Das 0:3 zur Halbzeit schien vom Ergebnis her eine klare Ansage zu sein und doch wollte man dem Betrachter in den folgenden 45 Minuten noch etwas bieten. Der SVH kam mit einem engagierteren Auftreten aus der Kabine und wurde nach 50 Minuten mit dem Anschluss(Nikolic) belohnt. Die Möglichkeit auf Schadensbegrenzung bot sich nun öfters, aber die Ausführung war noch nicht durchschlagend. Ein Ausflug von Münst-Ersatz Fischer stellte nach 70 Minuten wieder den alten Abstand her. Sechs Minuten später verkürzte wiederum Nikolic, aber im Gegenzug folgte das 5:2. Erwähnenswert hier, das einzige herausgespielte Tor der Gastgeber. Cammerer und Mari Widmann tauchten in der Schlussphase noch zweimal vielversprechend vor dem gegnerischen Tor auf und Zweiterer sorgte sechs Minuten vor dem Ende für den Endstand. Was der SVH derzeit hinten zu bieten hat ist schier unbeschreiblich und geht in Richtung der sprichwörtlichen Hühnerfarm. Zu Anfang war man zu ängstlich das Spiel von hinten aufzubauen, hat man es aber doch versucht, ging der Ball spätestens im Mittelfeld durch einen Fehlpass verloren. Der Gastgeber spielte in der ersten Hälfte nahezu ohne Mittelfeld-Aktionen, bezeichnend genug. Wenn man vorne gefühlte 50. Mal aus dem Abseits zurückgepfiffen wird, sollte es spätestens nach dem 49. Mal irgendwo klingeln. Keine Ahnung welche Blutsorte der Unparteiische vor dem Spiel zu sich genommen hat, aber die Einseitigkeit war wohl für jeden früh erkennbar. Nicht mal daraus kann man im Moment Kapital schlagen. Ein Auftritt ohne Linie und Konzept, der zu denken geben wird!

Im Einsatz: Fischer J. – Müller (68. Häsler)– Widmann – Kraft – Wahl - Braasch – Cammerer – Akbal (86. Fischer A.) – Nikolic – Widmann – Koesling (46.Steinwandel)

Der nächste Heimgegner heißt SV Herrenzimmer II und ist Schlusslicht der Tabelle. Das Experiment bezirksligataugliche Akteure einzusetzen ging öfters schief und so gab deren Spielertrainer vor drei Wochen die Verantwortung ab. Die knappe 0:1 Niederlage vom Wochenende gegen Böhringen dürfte hoch einzuschätzen sein. Große Töne braucht man jedoch in Harthausen vor dieser Partie keine zu spucken, wenn man sich einige Vorstellungen dieser Hinrunde vor Augen führt. Wenn man aber auch diese Partie abgibt, dann kommt ein harter Winter auf den Verein zu. Jegliche Gedanken an Schönspielerei und Favoritenrolle kann man getrost am Mittagstisch lassen, jetzt zählt der Kampf um jeden Meter. Es gilt den Gegner läuferisch und kämpferisch 90 Minuten lang zu beackern, dann muss auch die Auslese mal wieder positiver Natur sein. Mit der Hoffnung auf viel Unterstützung von Außen, ist zu erwähnen, dass dies der letzte Heimauftitt 2010 darstellt.

Sonntag, 07. Nov. 2010, 14:30 Uhr SVH - SV Herrenzimmern II