Tiefpunkt einer enttäuschenden Hinrunde

Wer gedacht hatte das 1:8 in Rottweil ließe sich nicht unterbieten, wurde eines besseren belehrt. Der Tabellenletzte aus Herrenzimmern zeigte was Leidenschaft und Wille im Abstiegskampf bedeuten und verdiente sich damit drei Punkte. Der heimische SVH machte sich mit seiner offensiven Ausrichtung das Leben selbst schwer. Auf engstem Raum versuchte man vorne das Gäste-Abwehrbollwerk zu überwinden und strahlte so äußerst selten Torgefahr aus. Aus dem Spiel heraus kam wenig auf das gefragte Eckige und die vielen Standards waren in Ausführung und Abschluss einfach stümperhaft. So hilft auch ein Übergewicht an Ballbesitz wenig, wenn die nötigen Ideen ausbleiben. Die logische Folge war nach 65 Minuten der Rückstand durch einen direkten Freistoß aus 38 m. Ein Weitschuss kurz vor Schluss besiegelte einen verregneten(bzw. verhagelten) Nachmittag und stellte den Tiefpunkt dieser Saison dar. Das Wie und Warum dürfte kurz vor der Winterpause die schwierigste Frage sein. Ein Dank noch an Uli Rapp, der sich bereit erklärte das Gehäuse zu hüten.

Im Einsatz: Rapp U. – Müller (63. Häsler) - Akbal (52. Wahl) – Widmann – Lehmann - Widmann – Braasch – Cammerer – Steinwandel – Friederichs - Nikolic

Seit Jahren sehnt man das Derby gegen Böhringen herbei und nun zum letzten Spieltag steht eben dieses an. Natürlich wäre das Aufeinandertreffen für beide Teams eine Klasse höher schöner gewesen, aber beide Vereine müssen mit den Konsequenzen einer miesen Rückserie leben. Der TSV hat sich in der neuen Umgebung gut eingelebt und kämpft um den direkten Wiederaufstieg. Weiter konnten sie mit einem spielfreien Wochenende bei ihrem Mannschaftsausflug Kraft tanken und ihren Teamgeist stärken. Der SVH hingegen steht mittlerweile mit dem Rücken zur Wand und kann das Abstiegsgespenst spüren. Am vergangenen Sonntag benutzte ein Zuschauer den Begriff „blutleer“, recht treffend. Jeder Spieler sollte mal einen Blick auf die Tabelle werfen und überlegen, ob das sein Saisonziel widerspiegelt?! Nur mit dem berühmten Kampf an der Grasnarbe und einer hohen Leidenschaft hat man beim Nachbarn ansatzweise Chancen auf Zählbares. Ein Lichtblick dürfte die Teil-Genesung von Rückhalt Beene Münst im SVH-Lazarett darstellen. Sicherlich eine Bereicherung für diese Klasse sind die Böhringer Anhänger, die zahlreich und konsequent hinter ihrer Elf stehen. Mit der Unterstützung von vielen Zuschauern aus Harthausen wäre ein enges und heißes, aber faires Derby wünschenswert. Der letzte Auftritt 2010!

Sonntag, 14. November 2010, 14:30 Uhr TSV Böhringen - SVH