Kämpferischer Untergang auf dem Waldsportplatz!

„Ratlosigkeit ist ein Zustand, der eine Leere fühlen lässt, die vor Fülle zu bersten droht.“ Dieses Zitat der deutschen Autorin Christa Schyboll ist mit beängstigender Präzision auf zwei Situationen beim SVH zutreffend. Einerseits schildert es aus Harthausner Sicht den Spielverlauf des vergangenen Heimspiels am Sonntag gegen den FC S.C. Rottweil, andererseits beschreibt es den aktuellen Zustand der Redaktion, welche in diesem Augenblick versucht, das Geschehene in Worte zu fassen. Gar kein so triviales Unterfangen, wenn man persönlich selbst involviert war und noch immer damit zu kämpfen hat…!
Zum Spiel: Bereits vor dem Spiel mussten sich Trainer und Mannschaft der Tatsache stellen, dass sich die personelle Situation im Vergleich zum Auswärtsspiel im Beffendorf nicht gerade verbessert hat. Im Laufe der Woche musste man eine weitere Langzeitverletzung und am Sonntag eine kurzfristige Absage hinnehmen. Durch den Einsatz von Jens Lehmann konnte man in Summe wenigstens noch zwei Spieler auf der Ersatzbank verzeichnen. Seit Wochen keine optimale Ausgangslage, zumal diesen Sonntag das Duell gegen die Männer der Rottweiler Charlottenhöhe auf dem Plan stand. Der ein oder andere kann sich bestimmt noch an das Debakel aus der Vorrunde erinnern. Somit gab es für das Team von Martin Pfau an diesem Tag nur ein Motto: Kampf, Kampf, und nochmals Kampf! In den ersten Minuten schien dies auch ein bewährtes Mittel auf dem Waldsportplatz zu sein. Die Akteure in Schwarz und Weiß begannen engagiert und zeigten Biss in den Zweikämpfen, was jedoch die ein oder andere fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters zur Folge hatte. Dagegen versuchte Rottweil gewohnt spielstark zum Erfolg zu kommen, was nach einer Viertelstunde auch leider eintreffen sollte. Das Ärgerliche ist aber einmal mehr, dass sich der SVH das durch eigene Fehler selbst zuzuschreiben hat. Suebia ging mit 0:1 in Führung und spielte auch weiterhin munter nach vorne. Es war sicherlich nicht der Fall, dass Harthausen danach zurückgesteckt hätte, aber auch beim zweiten und dritten Tor war man selbst schuld. Torwart Yannik Stief gingen diese Aktionen wohl nicht nur durch den Kopf, sondern auch durch den Magen. Er fand den Spielverlauf im wahrsten Sinne des Wortes „zum kotzen“ und Jens Lehmann musste notgedrungenermaßen seinen Posten übernehmen. Nachfolgend passierte in Hälfte eins nicht mehr viel und man wechselte beim Stande von 0:3 die Seiten. In der Pause war auch unser Coach der Meinung, dass es nicht am Einsatz, sondern an den eigenen Fehlern lag. Aus diesem Grunde wollte der SVH in Durchgang zwei auch noch einmal alles in die Waagschale werfen. Das war man sich und den Fans schuldig! Betrachtet man jedoch, was in der zweiten Halbzeit passierte, so kann man schon das ein oder andere Mal am Glauben zweifeln. Auch erfahrenen Spielern unterliefen fatale Fehler und Rottweil bestrafte diese prompt. Nach kaum 70. Minuten Spielzeit waren sie uneinholbar auf 0:6 davongezogen. Die Hausherren versuchten ihrerseits ein größeres Debakel zu verhindern, indem sie zunehmend kampfbetonter agierten. Bedauerlicherweise überforderte diese Entwicklung die Kompetenzen des Unparteiischen bei Weitem, weshalb er den SVH nach gut 75. Minuten dezimierte. Nicht gerade eine glückliche Wahl des Mittels bei so einem Spielverlauf. Harthausen konnte nun gar nicht mehr anders, als durch puren Kampf versuchen dagegenzuhalten. Eine weitere Fehlinterpretation des Schiedsrichters führte zu verbalen Unmutsäußerungen, welche mit glatt-rot bestraft wurden. Auch die Gäste versuchten auf den Unparteiischen einzureden, aber es war zwecklos. Der Mann mit den Karten war nun nicht mehr in der Lage das Spiel zu kontrollieren. So zitierte er beispielsweise den Captain des SVH nach dem Platzverweis seines Mitspielers zu sich und sagte: „Sie sagen mir jetzt die Nummer des Spielers, oder ich gebe IHNEN sofort Rot…!“ Aus Sicht der Redaktion bedarf es nach einer solch „qualifizierten“ Aussage keinerlei Worte der Erklärung mehr. Mit nur noch neun Akteuren auf dem Platz konnte der SVH auch durch Kampf die beiden letzten Treffer nicht mehr verhindern und der Schiedsrichter beendete zum Glück wenigstens pünktlich beim Stande von 0:8 die Partie. Um abschließend noch einmal mit eigenen Worten das zu Beginn angeführte Zitat kontextbezogen zu interpretieren: Den Spielern des SVH stand nach dem Schlusspfiff die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben und eine innere Leere beherrschte sie, während die Gewissheit über die momentan zahlreichen Baustellen sie zu erfüllen begann.

Im Einsatz für den SVH:
Yannik Stief (35. Jens Lehmann) – Markus Heubach – Timo Häsler – Marius Storz – Lukas Heubach – Heiko Müller – Bernd Steinwandel – Lukas Schaal – Ronny Hagen – Matthias Behr – Markus Deutschle (75. Jonas Holzer)


Vorschau: SV Harthausen - SV Irslingen II

Am kommenden Sonntag gastiert der SVH bereits um 13:00 Uhr in Irslingen. Man muss es wohl kaum noch explizit erwähnen, dass das Team in Schwarz und Weiß endlich wieder Zählbares erreichen sollte. Und nicht zuletzt für unseren Captain Markus Deutschle ist dieses Spiel von enormer Bedeutung. Schon allein aus diesem Grund muss MINDESTENS das gleiche Engagement erbracht werden. Nur dieses Mal ohne exorbitante Fehlerquote. Wie heißt es so schön: Wenn einem schon die Sch… bis zum Hals steht, sollte man den Kopf nicht hängen lassen!